Mein Weg zum eigenen Sauerteig

Es war der 22.04.2022 als mein Sauerteig endlich gelang. Der Weg dahin war etwas holprig.

Seit ca. 1-2 Jahr beschäftige ich mich mehr oder weniger mit dem Thema Sauerteig.

Ein Backbuch mit Anleitung wurde gekauft, ein einmaliger Kurs bei der Volkshochschule belegt und mehrere Versuche gestartet bis es endlich funktioniert hat.

Als ich mit dem Brot backen anfing, wollte ich nicht direkt mit der schwierigsten Version starten und habe erst einmal Hefe verwendet. Ein passendes Backbuch wurde angeschafft und ich fing an zu backen. Am Anfang einfach auf einem Backblech. Doch schnell wollte ich mehr und besorgte mir ein Gärkörbchen und einen gusseiserner Topf. Jede Woche zauberte ich ein kleines Brot für mich und meinen Verlobten. Zu Feierlichkeiten gerne auch mal kleine Baguettes oder Brötchen.

So verstrich etwas Zeit und langsam kam mir der Gedanke ich könnte mich an Sauerteig wagen. Ich bestellte also ein passendes Buch mit einer Schritt für Schritt-Anleitung und startete. Leider mit nicht sehr großem Erfolg. Der Sauerteig wollte mir einfach nicht gelingen. Manchmal bekam er Schimmel, ein anderes mal ging er einfach nicht auf. So wirklich zum backen bin ich nicht gekommen.

Also habe ich wieder mit Hefe gebacken, weil auf Brot verzichten bis der Sauerteig endlich gelingt, war keine Option.

Dann ist das Thema bei mir leider etwas eingeschlafen.

Im letzten Herbst habe ich dann einen Kurs bei der Volkshochschule gefunden und mich gleich angemeldet. Es hat sehr viel Spaß gemacht und wir durften sogar etwas Sauerteig mitnehmen. Dieser wurde dann auch direkt zu Hause fleißig versorgt, ein Brot damit gebacken und dann jedoch eingefroren, da ich nicht zum backen kam.

Und wieder schlief das Thema ein.

Mit Hefe habe ich weiterhin fast jede Woche mein Brot gebacken.

Und dann kam der Frühling und ich beschloss mich noch einmal ganz von vorne an das Thema zu geben.

Ich googelte ausführlich was es zur Herstellung des eigenen Sauerteigs bedarf. Alle Seiten sagten im Grunde das gleiche und so schrieb ich mir eine kleine eigene Anleitung. Die Zutaten hatte ich zu Hause: Mehl und Wasser.

Ich war voller Tatendrang und mischte die 1. Version an. Leider hat er den 4. Tag nicht überlebt. Was ich falsch gemacht habe, keine Ahnung. Das gleiche passierte mir leider noch einmal und so schlief das Thema mal wieder ein. Diesmal aber nur kurz und ich wagte mich an Versuch Nr. 3. Ich hatte Urlaub und somit genug Zeit mich ganz in Ruhe dem Thema zu widmen.

Und was soll ich sagen. Ich zog es durch und fütterte ihn 5 Tage. Alles lief gut. Kein komischer Geruch der nicht zu einem Sauerteig gehört, kein Schimmel. Was war ich glücklich. Das erste Brot konnte gebacken werden und war ganz annehmbar. Damit konnte ich arbeiten. Die Motivation blieb. Ich stellte den Sauerteig in den Kühlschrank und füttere ihn seither 1x die Woche. Da meine Brotteige ca. 24 Stunden gehen dürfen, wird der Sauerteig am Tag des Backens morgens noch einmal gefüttert. Er kommt dann in den Kühlschrank oder bleibt einfach in der Küche stehen. Dort geht er hervorragend auf, so das ich ihn abends verwenden kann.

Ich hoffe, ich mache euch mit diesem Text etwas Hoffnung. Nicht jeder Versuch gelingt und das vor allem nicht direkt beim erstem Mal. Ich habe bestimmt 1-2 Jahre gebraucht bis es endlich geklappt hat mit meinem Sauerteig. Bleibt dran, auch wenn es manchmal schwierig ist. Doch auch Pausen sind in Ordnung. Es soll Spaß machen und das hat man einfach nicht immer. So gerne ich koche und backe, genauso gibt es Zeiten, in denen ich einfach mal keine Lust habe.

Hier nun für euch meine Anleitung zum eigenen Sauerteig. So wie es mir gelungen ist. Vielleicht klappt es bei euch auch.

Ein Brot Rezept in dem ihr euren Sauerteig verwenden könnt gibt es am 24.07. von mir.

Bis dahin viel Spaß und Erfolg beim ausprobieren.

-Nicole

Weizensauerteig herstellen

Was Ihr benötigt:

– ein großes Glas – ich verwende ein altes Honigglas

– Weizenvollkornmehl

– Wasser

Herstellung:

Die Anleitung findet ihr zum ausdrucken noch einmal weiter unten 🙂

Tag 1

Gebt in euer Glas 50 g Vollkornmehl und 50 g warmes Wasser.

Rührt beides gut um, so das eine cremige Masse entsteht.

Legt den Deckel auf euer Glas – nicht zuschrauben. Es muss Sauerstoff an eure Mischung gelangen.

Stellt euren Sauerteig für ca. 24 Stunden in einen warmen Raum.

Tag 2

Gebt in euer Glas 1 EL Vollkornmehl und einen Schluck warmes Wasser.

Rührt wieder gut um. Euer Sauerteig sollte eine etwas festere cremiger Konsistenz haben. Gebt bei Bedarf noch etwas Mehl oder Wasser dazu.

Legt den Deckel darauf und stellt ihn warm für ca. 24 Stunden in einen warmen Raum.

Tag 3

Gebt erneut 1 EL Vollkornmehl und etwas Wasser dazu.

Rührt gut um und lasst das Glas erneut für ca. 24 Stunden in einen warmen Raum stehen.

Tag 4

Nun sollte euer Sauerteig schon etwas aufgegangen sein und Blasen bilden.

Es entstehen Bläschen so wie auf dem folgenden Bild. Ihr seht das vorher und nachher. Wenn er so aussieht oder sogar noch mehr aufgegangen ist, könnt ihr ihn zum backen verwenden. Wenn nicht wiederholt ihr den Schritt vom Vortag.

Tag 5

Könnt ihr nun backen oder müsst ihr eurem Sauerteig noch etwas Zeit geben?

Einfach das gleiche wie bei Tag 4 beachten. Jeder Sauerteig ist unterschiedlich, also keinen Stress.

Pflege eures Sauerteigs

Zum backen verwendet ihr niemals euren kompletten Sauerteig. Ich würde euch empfehlen ca. 1-2 Esslöffel aufzuheben. Durch füttern vermehrt ihr diesen Rest eures Sauerteigs und könnt ihn beim nächsten Backen verwenden. Die Menge die ihr aufhebt, kommt immer auf eure Glasgröße an. Ich behalte immer ca. 1 oder 2 Esslöffel und entsorge das was ich nicht zum backen benötige.

Der Sauerteig, also das was ihr aufgehoben habt, muss nun regelmäßig gefüttert werden. Dazu gebe ich einen Esslöffel Mehl und einen Schluck Wasser hinzu. Es muss nun kein Vollkornmehl mehr sein. Gut umrühren nicht vergessen. Euer Sauerteig sollte wieder eine etwas festere, aber cremige Konsistenz haben. Mein Sauerteig kommt nun in den Kühlschrank. Dort bleibt er bis ich ihn wieder zum backen benötige. Durch das füttern geht euer Sauerteig auf und bekommt kleine Bläschen.

1x die Woche füttere ich ihn, unabhängig vom backen. Ihr seht es eurem Sauerteig an, wenn er Hunger hat. Er fällt ein und es könnte sich an der Oberfläche etwas Flüssigkeit absetzten. Das ist nicht schlimm, solange sich noch kein Schimmel gebildet hat oder er komisch riecht. Ist das der Fall, müsst ihr leider von vorne beginnen. Seid ihr noch rechtzeitig, heißt es ganz schnell füttern. Dazu einfach wieder etwas Mehl und Wasser in das Glas geben und gut umrühren. Denkt daran eurer Glas nicht komplett zu schließen. Ein Sauerteig benötigt Sauerstoff.

Verwendung eures Sauerteigs

Möchtet ihr nun den Sauerteig zum backen verwenden, füttert ihr ihn ganz normal. Da ich morgens füttere und erst abends oder am nächsten Tag den Teig zubereite, kann ich den Sauerteig im Kühlschrank lassen. Soll es bei euch schneller gehen, stellt ihr ihn am besten etwas wärmer. Sobald er aufgegangen ist und Bläschen bekommen hat, könnt ihr ihn verwenden.

Einmal ausdrucken und ausprobieren bitte 🙂

Weizensauerteig

Nach langem ausprobieren hat es endlich funktioniert und mein Sauerteig wurde geboren. Hier eine Anleitung wie es bei mir geklappt hat. Vielleicht habt ihr auch Erfolg.
– Nicole

Du brauchst
 

  • Weizenvollkornmehl
  • Wasser

So wird’s gemacht

Tag 1

  • Gebt in euer Glas 50 g Vollkornmehl und 50 g warmes Wasser.
    Rührt beides gut um, so das eine cremige Masse entsteht.
    Legt den Deckel auf euer Glas – nicht zuschrauben. Es muss Sauerstoff an eure Mischung gelangen.
    Stellt euren Sauerteig für ca. 24 Stunden in einen warmen Raum.

Tag 2

  • Gebt in euer Glas 1 EL Vollkornmehl und einen Schluck warmes Wasser.
    Rührt wieder gut um. Euer Sauerteig sollte eine etwas festere cremiger Konsistenz haben. Gebt bei Bedarf noch etwas Mehl oder Wasser dazu.
    Legt den Deckel darauf und stellt ihn warm für ca. 24 Stunden in einen warmen Raum.

Tag 3

  • Gebt erneut 1 EL Vollkornmehl und etwas Wasser dazu.
    Rührt gut um und lasst das Glas erneut für ca. 24 Stunden in einen warmen Raum stehen.

Tag 4

  • Nun sollte euer Sauerteig schon etwas aufgegangen sein und Blasen bilden.
    Es entstehen Bläschen so wie auf dem folgenden Bild. Wenn er so aussieht könnt ihr ihn zum backen verwenden. Wenn nicht wiederholt ihr den Schritt vom Vortag.

Tag 5

  • Könnt ihr nun backen oder müsst ihr eurem Sauerteig noch etwas Zeit geben?
    Einfach das gleiche wie bei Tag 4 beachten. Jeder Sauerteig ist unterschiedlich, also keinen Stress.

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